„Was muss noch passieren?“
KZVB fordert Konsequenzen nach Datendiebstahl bei D-Trust.
Die KZVB zeigt sich alarmiert, dass bei einem Tochterunternehmen der Bundesdruckerei sensible Daten von Ärzten und Zahnärzten entwendet wurden. Wie die „D-Trust GmbH“ mitteilte, sind von dem Vorfall allein in Bayern über 1000 Vertragszahnärzte betroffen.
Das Unternehmen stellt im Auftrag der Bundesdruckerei elektronische Heilberufsausweise und Praxisausweise für den Zugang zur Telematik-Infrastruktur aus (TI) und bezeichnet sich selbst als „Vertrauensdienstleister“.
Aus Sicht des KZVB-Vorsitzenden Dr. Rüdiger Schott hat nicht nur D-Trust durch die erfolgreiche Hackerattacke enorm an Vertrauen eingebüßt. Der Vorfall werfe erneut viele Fragen zur Sicherheit der TI und insbesondere auch zur elektronischen Patientenakte (ePA) auf.
„Was muss denn noch passieren, bis man im Bundesgesundheitsministerium die Sicherheitslücken der TI erkennt? Wenn D-Trust die Daten von rund 11.000 bayerischen Vertragszahnärzten nicht schützen kann, wie sollen dann die Daten von über 70 Millionen gesetzlich versicherten Patienten sicher sein“, so Schott. Der KZVB-Vorsitzende plädiert erneut dafür, den Starttermin der „ePA für alle“ auf unbestimmte Zeit zu verschieben: „Die Entscheidung, ob und wie es mit diesem Großprojekt weitergeht, sollte nicht mehr Karl Lauterbach treffen. Nach der Bundestagswahl am 23. Februar und der Bildung einer neuen Bundesregierung muss das Thema ePA erneut auf die politische Tagesordnung gesetzt werden. Bevor man unsere Praxen verpflichtet, Patientendaten in die ePA einzustellen, muss der Vorfall bei D-Trust vollumfänglich aufgeklärt werden.“
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Geschäftsbereich Kommunikation und Politik
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