24.07.2024. iMVZ-Gesetz ist überfällig.
Ausverkauf der Zahnmedizin muss gestoppt werden.
Die KZVB fordert Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) auf, seinen Worten endlich Taten folgen zu lassen und ein iMVZ-Gesetz vorzulegen. Der Ausverkauf der Zahnmedizin müsse schnellstmöglich gestoppt werden. Anderenfalls sei die flächendeckende Versorgung gefährdet.
Das ZDF-Magazin „Frontal“ berichtete am 23. Juli über den Vormarsch internationaler Investoren in der ambulanten ärztlichen und zahnärztlichen Versorgung. Der Vorsitzende der KZV Nordrhein präsentierte in dem Beitrag Zahlen, wonach investorenfinanzierte MVZ (iMVZ) deutlich mehr pro Fall abrechnen als Einzelpraxen. Dies deckt sich mit Auswertungen der KZVB (siehe Grafik).
Dr. Rüdiger Schott, Vorsitzender des Vorstands der KZVB, erklärt hierzu:
„Internationale Investoren haben die ambulante Versorgung als lukratives Betätigungsfeld entdeckt. Sie streben vor allem hohe Renditen an. Aber Medizin ist keine Ware, Patienten sind keine Kunden. Hinzu kommt, dass sich iMVZ nahezu ausschließlich in den städtischen Ballungsräumen ansiedeln. Sie beschleunigen das Praxissterben auf dem Land und befördern den Konzentrationsprozess. Wir fordern seit Langem, dass der Betrieb eines MVZ ausschließlich Ärzten oder Zahnärzten erlaubt ist. Heuschrecken haben in Medizin und Zahnmedizin nichts verloren.“
Hintergrund: Karl Lauterbach hatte bereits im Dezember 2022 eine strengere Regulierung von iMVZ angekündigt. Der Freistaat Bayern hat zusammen mit anderen Bundesländern im Mai 2023 einen entsprechenden Entschließungsantrag im Bundesrat eingebracht. Das Bundesgesundheitsministerium hat jedoch bis heute nicht darauf reagiert.
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